Umweltschule in Europa

Auszeichnung für Herder-Gymnasium - Umweltschule in Europa

Für Lernende in der Wiedigsburg beginnt Naturschutz vor der Schultür.

Seit einem halben Jahr können Interessierte im Bereich des Herder-Gymnasiums ein neu gestaltetes Areal bewundern. Diese Fläche zwischen Schule und Wiedigsburghalle fällt dank ihrer Vielgestaltigkeit zwischen dem gewöhnlichen Mährasen auf und macht neugierig.

Hier haben Schülerinnen und Schüler des Naturwissenschaftlichen Zweiges der Klassenstufen 9 und 10 des Herder-Gymnasiums im Rahmen eines Förderprogramms der Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT) Neues geschaffen. Dieses Förderprogramm, betitelt mit „Naturschutz beginnt vor der Haustür – in kleinen Schritten zu einem bunten, lebenswerten Wohnumfeld“, unterstützt Projekte, die dazu beitragen, die Natur im direkten Umfeld der Menschen zu schützen und zu verbessern. Zur Finanzierung kann dabei auf Mittel aus der Thüringer Umweltlotterie zurückgegriffen werden.

Umweltschule in Europa

Von Anfang an waren die Schülerinnen und Schüler die Hauptakteure. Sie informierten sich über Pflanzen, die an diesen sonnigen und trockenen Standort angepasst sind und Insekten und anderen Kleintieren nahezu ganzjährig Lebensraum und Nahrung bieten. So wurden Gehölze wie die Kornelkirsche und Hundsrose sowie ausdauernde Pflanzen wie Echte Katzenminze, Kriechender Günsel, aber auch und ein- und zweijährige wie Muskateller-Salbei und Gewöhnlicher Natternkopf ausgewählt. Sogar Brennnesseln fanden einen Platz im Entwurf, weil sie für zahlreiche Schmetterlingsraupen wie Kleiner Fuchs oder Tagpfauenauge eine wichtige Nahrungsquelle darstellen – ein Paradies für Insekten. Auch einige Besonderheiten wie ein Totholzhaufen als Versteck für Tiere und einer Tränke für durstige Vögel und Insekten wurden integriert.

Unterstützt wurden die Schülerinnen und Schüler bei der Planung durch die Landschaftsarchitektin Diana Moraweck, Inhaberin von LA21 Landschaftsarchitektur® | Nordhausen und dem Schulförderverein des Herder-Gymnasiums, welcher ein Insektenhotel sowie eine Informationstafel finanzierten.

Umweltschule in Europa

Nach den Pflanzungen begann für die Projektteilnehmer und -teilnehmerinnen eine Zeit aufwändiger Pflege. Die sieben Gehölze und 500 ausdauernden Pflanzen mussten mehrmals wöchentlich gegossen werden – auch in den Sommerferien. Mit viel Freude und einigem Stolz verfolgten die Schülerinnen und Schüler um die betreuende Fachlehrerin Steffi Bartsch, wie sich die Blühvielfalt auf der Fläche entwickelte.           
Für die Umsetzung dieses Projektes wurde das Herder-Gymnasium mit dem Titel „Thüringer Nachhaltigkeitsschule – Umweltschule in Europa“ in Silber ausgezeichnet.

Umweltschule in Europa

In den letzten Tagen wurden Frühblüher wie Krokusse und Schneeglöckchen eingebracht, die zahlreichen Insekten die erste Nahrung im Jahr bieten. Übrigens werden die verblühten Pflanzenteile nicht entfernt, um ein gründliches Aussamen zu ermöglichen.

Alle Beteiligten freuen sich nun auf das Frühjahr. Ab Februar darf mit einem bunten Teppich an frühblühenden Pflanzen und Woche für Woche neuen Blüten und eifrigem Treiben am Insektenhotel gerechnet werden. 

Das Projekt der Herderianer könnte also Schule machen, denn die Akteure wissen, dass sich das umgesetzte Förderprogramm nicht nur an Institutionen, sondern auch an Privatpersonen richtet.  Einige Ideen für den heimischen, eigenen Garten wurden bereits besprochen und in Gesprächen im Familien- und Bekanntenkreis Interesse geweckt. Die naturwissenschaftlich Engagierten sind sich einig: Eine mögliche Erweiterung der Projektfläche sollte nicht aus den Augen verloren werden.

Umweltschule in Europa

Schulleiter Andreas Trump brachte gegenüber den Schülerinnen und Schülern sowie der stellvertretenden Leiterin des Schulfördervereins Diana Moraweck Dank und Anerkennung zum Ausdruck. Alle Teilnehmenden haben bei diesem Projekt viel über verantwortliches Handeln, Artenvielfalt und Naturschutz gelernt – besonders, wenn er „vor der Schultür“ beginnt.

Steffi Bartsch, verantwortliche Projektleiterin 

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