„Positiv Denken - HIV negativ bleiben.“
Schulsozialarbeiterinnen des Herder-Gymnasiums organisieren Gastredner und Informationsstände zum Welt-Aids-Tag
„Positiv Denken - HIV negativ bleiben.“
Direkt, authentisch und nahbar trat Matthias Gerschwitz als Botschafter anlässlich des alljährlich am 01. Dezember begangenen Welt-Aids-Tages in der Aula des Herder-Gymnasiums vor die Schüler der zehnten Klassen. Der Gast gewährte einen berührenden und zugleich aufrüttelnden Einblick in sein Leben und seine Biografie als HIV-Positiver Mensch. Es gelang ihm, seinen Weg und seine unbedarft jungen Jahre vor der Infektion und die Veränderungen seit der erschütternden Diagnose als den alles verändernden Wendepunkt des Lebens, seinem Publikum vor Augen zu führen. Ein Leben mit einer erworbenen Immunschwäche habe früher als „Todesurteil“ gegolten, so Geschwitz. Auf Jahre der Unsicherheit, Hilflosigkeit und Ohnmacht folgten international Forschungen, Studien, Versuche der Aufklärung und eine unglaubliche, medizische Entwicklung, die hoffen ließ. Und was für ein Glück, welcher medizinsche Stand heute konstatiert werden kann! „Zwei Tabletten am Tag“ wüden den Virus im Schach und in den „Schmollecken“ halten, so Gerschwitz, wobei er betont, dass er – wie andere Leidtragende auch - nicht geheilt werden könne.
Betroffene hätten eine Chance, ihre Viruslast so stark zu senken, dass sie nicht mehr infektiös seien. Dennoch appelierte Matthias Gerschwitz deutlich an die Verantwortung, die wir alle für uns selbst und auch für andere tragen, um einer derartigen Infektionskrankheit klug und vor allem präfentiv entgegenzutreten. „Ich hätte mich schützen müssen“, resümiert Gerschwitz und auch wenn er heute offensiv und stark mit „seinem Thema“, wie es einst seine Schwester bezeichnete, umgeht, seien Aufklärung und Schutz unerlässlich.
Christiane Hesse, Beratungslehrerin am Herder-Gymnasium bedankte sich mit einem herzlichen, ehrlichen und großen Dankeschön bei Matthias Gerschwitz sowie der Fachbereichsleiterin Gesundheitswesen und Gesundheitsförderung, Frau Kathrin Wolff, für die Unterstützung. Dies habe allen Beteiligten die Gelegenheit gegeben, „Zuhörer, Lernende und beeindrucktes Auditorium gewesen sein zu können“, so Hesse.
Die Kooperation des Landratsamtes mit den Schulsozialarbeiterinnen Anika Lier und Diana Witzenhausen, die seit letztem Jahr am Gymnasiums tätig sind, besitzt bereits eine langjährige Tradition. So organisierten sie den Welt-Aids-Tag am 1. Dezember bereits zum zweiten Mal in der Wiedigsburg und verbuchten ein reges Interesse der Schülerschaft. Zahlreich erschien diese in den Pausen und Freistunden, um sich über das Thema HIV zu informieren, ins Gespräch zu kommen und mit Hilfe unterschiedlicher Give-Aways auch noch im Nachhinen daran erinnert zu werden. Die im Vorfeld durchgeführte Spendenaktion brachte zudem 156,14 € ein.
Bildquelle: www.matthias-gerschwitz.de
Heike Roeder